Interview mit Alexander Böhm – Azubi-Koch beim Studierenden­werk

Der 17-Jährige Alexander Böhm berichtet über seine Ausbildung und das Arbeitsleben in der Mensaküche.

 

 

Warum hast du dich für diesen Ausbildungsberuf entschieden?
Alexander: Ich wusste schon vor ca. sechs bis sieben Jahren, dass ich diesen Ausbildungsberuf ausüben möchte. Mir hat es schon immer Spaß gemacht, am Herd zu stehen und für andere Leute zu kochen. Daher habe ich diesen Wunsch konsequent verfolgt. Jetzt bin ich hier.

Wie bist du auf das STUDIERENDENWERK gekommen?
Bekannte haben mich auf die Ausbildung aufmerksam gemacht. Bzw. habe ich schon einmal in einer Küche ausgeholfen und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Ort haben mir das STUDIERENDENWERK für eine Ausbildung empfohlen.

Was unterscheidet eine Großküche an einer Hochschule von einer „normalen“ Gastro-Küche?
Auf jeden Fall ist es die Größe – alleine schon die Materialien wie Kochlöffel und Kessel und die Personenzahl. In den gastronomischen Betrieben des STUDIERENDENWERKS arbeiten rund 219 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. In der Mensaküche in Essen dürften es rund 50 Kolleginnen und Kollegen sein.

Wann beginnt dein Arbeitstag und wann endet er?
Er beginnt um 07:00 Uhr und endet um 15:30 Uhr. Im Gegensatz zu anderen gastronomischen Betrieben habe ich geregelte Arbeitszeiten und muss nicht am Wochenende arbeiten. Einmal in der Woche bin ich – mit Ausnahme der Schulferien – in der Berufsschule.

Wirst du auch mal woanders eingesetzt? Zum Beispiel in Bottrop, in Mülheim oder in Duisburg?
In der Regel arbeite ich in der Mensa und im Restaurant am Campus Essen. Aber es kann natürlich sein, dass ich auch mal an anderen Standorten aushelfen muss. Derzeit ist dies aber noch nicht der Fall gewesen.

Was hast du schon alles im ersten Ausbildungsjahr gelernt?
Ziemlich viel! Pauschal lässt sich die Frage aber nicht beantworten. Es sind oftmals auch Kleinigkeiten, auf die man zunächst nicht unmittelbar achtet.
Ich habe z.B. gelernt, wie man Gulasch und Suppen richtig ansetzt. Ziel ist es, dass ich nach drei Jahren Ausbildungszeit, alle Gerichte, die wir hier anbieten, alleine kochen kann. Der Arbeitsablauf spielt auch eine wichtige Rolle, wann man etwas erledigen muss sowie die Speiseplanung, -kalkulation und -bestellung. Schließlich wollen wir, dass alle satt werden, aber keine unnötigen Lebensmittelabfälle produzieren.

Was lernst du in der Berufsschule?
Wir haben einmal pro Woche Berufsschule. Hier bekomme ich u.a. viel fachliches Wissen über Lebensmittel vermittelt. Als letztes Thema hatten wir zum Beispiel alkoholische Getränke. Die Zubereitung von Suppen haben wir im letzten Jahr auch besprochen. Kann man eine Suppe, kann man alle Suppen.

Welche Aufgaben in der Küche magst du am liebsten?
Dass man bis zu einem gewissen Grad kreativ sein kann und mitbestimmen darf, wie man zum Beispiel ein Essen würzt. Oftmals braucht es nur ein paar Kräuter und Gewürze, um aus einem Gericht etwas ganz Besonderes zu machen.
Für die Mensaessen gilt aber in der Regel: weniger ist mehr. Um den unterschiedlichen Geschmäckern unserer Gäste gerecht zu werden, würzen wir lieber etwas weniger. Sie, also unsere Besucherinnen und Besucher, können sich ihr Essen dann bei Bedarf noch mit Salz und Pfeffer nachwürzen.

Was ist dein Lieblingsgericht?
Ich koche und esse am liebsten unsere Lasagne, den Lauchrahmeneintopf und die Currywurstpfanne.

Kochst du trotzdem noch Zuhause für dich? Oder hast du nach deinem Arbeitstag keine Lust mehr darauf?
An sich hätte ich schon noch Lust zu kochen. Aber ich habe oftmals den glücklichen Umstand, dass wenn ich um 17:00 Uhr nach Hause komme, meine Mutter schon für mich gekocht hat.

Was würdest du anderen Menschen mit auf dem Weg geben, die eine Ausbildung zum Koch anstreben?
Man muss auf jeden Fall belastbar sein sowie Durchhaltevermögen besitzen und die Bereitschaft zum Lernen mitbringen. Wenn man ein Händchen fürs Kochen hat, ist es sowieso ganz praktisch. Aber das ist ja im jedem Beruf so.